Montag, 27. Oktober 2008

Was für ein Wochenende! Teil 2

Freitag gings nach einer durchgefeierten Nacht mit meinen beiden Climbing mates Merick und Cam in Mericks Auto nach Skaha im Okanagan Valley. Wir kamen voll in die Rush hour und haben 3 Stunden gebraucht um überhaupt erst mal aus Vancouver rauszukommen. Dann gings nochmal 5 Stunden übern Highway quer durch die Berge. Aufm Pass hats geschneit! Hab den ersten Schnee diesen Winters gefangen! :-)
Um 10 kamen wir aufm Campingplatz an. Schönes großes Feuer gemacht - es war saukalt! - und unser 5-Mann-Zelt aufgestellt. Und dann schön sämtliche Klamotten eingeräuchert. Riecht jetzt noch alles nach Rauch. Die Nacht war dann eher weniger erfreulich: Meine Thermarest ist kaputt! Bin alle halbe Stunde aufgewacht weils mich von unten gefroren hat und hab die Matratze wieder aufgepustet. Das hat dann auch wieder für ne halbe Stunde gehalten :-(. Der nächste Morgen war dafür phänomenal. Das Licht, der Ausblick, lecker Frühstück! Und dann gings ab ins Klettergebiet. Vom Parkplatz aus sind wir erst mal ne gute Stunde gewandert - quer durch die Felslandschaft - unbeschreiblich schön... Am Fels angekommen wurde der Tag dann sozusagen perfekt :-) Tolle Routen gestiegen, meine beste war ne 5.10c (dürfte sowas wie ne 6 sein, kA). Die beiden Jungs wollten sichs zum Schluss nochmal geben und mit ner 10b abschließen, ich hab die Zeit für einen Aufstieg zum Gipfel genutzt (traumhaft!). Danach gings dann an den Rückweg.
Skaha

Mit der Dämmerung begann dann das Abenteuer. Der Weg wurde immer unsichtbarer und wir mussten immer öfter die Karte konsultieren. 2 Mal gings wieder zurück zur letzten Weggabelung. Einmal bin ich gestürzt und hab mir ordentliche Schrammen zugezogen. Aber das alles verblasste angesichts des Sternenmeers, das sich über unseren Köpfen erstreckte - so viele habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, wenn überhaupt schonmal. Der Hammer!!! Cassiopeia und großer Bär schmücken übrigens auch den kanadischen Nachthimmel.
Endlich wieder am Campingplatz angekommen wurde natürlich als erstes Mal das Feuer angeschmissen. Dann lecker Kochen und den Abend genießen :-).
Für die zweite Nacht hatte ich mir ne Wolldecke geschnorrt auf der ich schlief und mich zwischen die beiden Kerle positioniert, was wohl die taktische Bestleistung des Tages war. Kein Frieren! Zumindest nicht nachdem ich den Schlafsack zu 100% geschlossen hatte und mich quasi in einem Kokon befand.
Sonntag Morgen schmückte eine dicke Eisschicht unseren letzten Liter Wasser, den wir für unser traditionelles Oatmeal verbrieten. Und in der Morgensonne genossen. Nach dem Frühstück hieß es dann Packen und ab zur nächsten Tanke Flaschen auffüllen! Wieder im Klettergebiet verbrachten wir unsere sämtliche Zeit an einem einzigen Anker! 3 verschiedene 30-Meter Routen mit 3 Leuten, da gehen schonmal 3 Stunden drauf. Vor allem wenn man ne geschlagene Stunde fürs Ankerbauen braucht! War aber auch nicht ganz einfach an der Stelle :-). Am frühen Nachmittag packten wir dann zusammen, bestiegen noch einmal den Gipfel und machten uns anschließend an den Heimweg. Um 10 war ich wieder zu Hause - und heilfroh, mein Bett wieder zu haben!!
Insgesamt ein Hammer-Wochenende! Und leider wahrscheinlich der letzte Kletter-Trip für dieses Jahr...Aber der Winter steht ja schon in den Startlöchern!

1 Kommentar:

wasserratte hat gesagt…

schööönnn...
Nur schon heftig, wie man in Canada mal eben ewig durch das Land gurkt, nur um ein kurzes Wochenede irgendwo zu verbringen :))
Wie kalt oder warm war das Wasser im Okanagen lake denn noch!?!